Dienstag, 8. Juni 2010


Schöpfung

Grau preßt der Himmel seinen schweren
Regenarsch aufs Dachzimmer-Klofenster.
Ich scheiße mich lichterloh, beleuchtet von o-
ben, wo Fensterfarben-Fische sich leeren:

Über mir die Sintflut. Die Fische verkehren
im Hämorrhoidalen – und doch so
bleich und leichenstarr in dieser Möchtegernro-
sette von einem Dachfenster.

Ich denke, also bin ich die Trance
der harten Kanonenrohrbronze
von Rodins Penseur.

Passagen. Unter mir Dunkelheit, O-
deur du Mal. Wieviel Höllentor ist doch
vom Himmel herab jedes Durchgangsloch.

© Thomas Krüger, Juni 2010







Lesung des Sonetts auf YouTube

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