Freitag, 22. Mai 2009
Dichter gibt es nicht
Womöglich gibt es keine Dichter. Beim Joggen im
Dünnwalder Wald erkenne ichs: Die schmilzenden
Polkappen. Mitten im kühlgrundigen Pilzenden
die südlichsten Folgen. Müde Schritte, ruckend am
dünner gewordenen Gedanken, bis er abbricht,
bricht und ins Blut geht: ein schmilzendes Zuckerstück.
Wenn es Dichter nicht gibt, ist das kein Unglück.
Die Welt ist geduldig. Doch Dichter gab es auch nicht.
Womöglich gab es sie niemals. Die Gestalt
der vielen Bäume, die an Schatten sich festhält.
Die Lichter des Undichten, wieder in Schatten gestellt.
Ich jogge mich fremd in diesem Wald voller Welt,
falle keuchend an Nestern vorbei, mit Resten gefüllt.
Der Wald ist die Summe seiner feinen Pilzgeduld.
© Thomas Krüger, Mai 2009
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